Wer mit dem Auto durch Italien reist, trifft schnell auf die sogenannten ZTL-Zonen (Zona a Traffico Limitato). Diese verkehrsbeschränkten Bereiche sollen die Innenstädte entlasten und sind streng überwacht. Wer die Regeln nicht kennt, riskiert hohe Bußgelder. Dazu kommt die oft schwierige Parksituation in den Städten. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie ZTL funktioniert, welche Besonderheiten es in Mailand, Bologna, Florenz und Rom gibt.
Was sind ZTL-Zonen?

- Definition: Verkehrsberuhigte Bereiche, die nur mit Sondergenehmigung befahren werden dürfen.
- Kontrolle: Kameras erfassen jedes Kennzeichen automatisch.
- Strafen: Wer ohne Erlaubnis einfährt, erhält einen Bußgeldbescheid nach Hause.
- Besonderheit: Viele ZTL gelten nur zu bestimmten Uhrzeiten (z. B. tagsüber oder abends).
- Elektroautos: dürfen die ZTL uneingeschränkt befahren. Allerdings ist eine Registrierung des Kennzeichens im jeweiligen städtischen System notwendig, damit man keine Strafe bekommt.
ZTL in Mailand – Area C
In Mailand heißt die zentrale ZTL „Area C“. Sie umfasst das gesamte historische Zentrum.
- Zeiten: Montag bis Freitag, 7:30 – 19:30 Uhr (nicht an Feiertagen)
- Kosten: Tageskarte für 7,50 €
- Überwachung: Kameras an allen Zufahrten
- Tageskarte kaufen: erhältlich an Tabacchi-Shops (Kioske), in Parkhäusern, online über die Website der Stadt Mailand oder bequem per SMS und App.
- Elektroautos: sind komplett von der Maut befreit und dürfen die Area C uneingeschränkt befahren (Registrierung erforderlich).
- Plug-in-Hybride: zahlen je nach Emissionsklasse.
- Tipp: Nutzen Sie Parkhäuser oder P+R-Parkplätze am Stadtrand und fahren Sie mit der Metro ins Zentrum.
ZTL in Rom – mehrere Sperrzonen
Rom verfügt gleich über mehrere ZTL-Bereiche, die je nach Stadtteil unterschiedliche Regeln haben:

- ZTL Centro Storico: Altstadt, tagsüber aktiv werktags und samstagnachmittags
- ZTL Trastevere: Abends und nachts, um den Ausgehverkehr zu regulieren
- ZTL San Lorenzo & Testaccio: Nachts aktiv, von Mai bis Oktober jeweils von Mittwoch bis Samstag, ansonsten Freitag und Samstag
Elektroautos in Rom
- Elektroautos: haben zu den ZTL-Bereichen freie Zufahrt, sowohl im Centro Storico als auch in Trastevere.
- Wichtig: Auch hier ist eine Registrierung des Kennzeichens im städtischen System notwendig, damit die Kameras das Fahrzeug erkennen (Link zur Registrierung ausländischer Fahrzeuge).
- Hybride: sind nicht befreit und müssen die Sperrzeiten beachten.

ZTL in Florenz – Altstadt unter Schutz
Florenz hat eine besonders streng geregelte Zona a Traffico Limitato (ZTL), die fast die gesamte historische Altstadt umfasst.
- Aktive Zeiten: An Werktagen tagsüber und zusätzlich abends/nachts, je nach Abschnitt.
- Überwachung: Kameras an allen Zufahrten, automatische Kennzeichenerfassung.
- Zutritt: Nur Anwohner, Lieferverkehr, Taxis, Busse und Fahrzeuge mit spezieller Genehmigung.
- Touristen: Wer in einem Hotel innerhalb der ZTL übernachtet, muss sein Kennzeichen im Vorfeld über das Hotel registrieren lassen, um bei An- und Abreise straffrei einfahren zu dürfen.
- Bußgelder: Bei Verstößen werden hohe Strafen verhängt, die auch ins Ausland zugestellt werden.
Tipp
Touristen sollten das Auto außerhalb der Altstadt in Parkhäusern oder auf offiziellen Parkplätzen abstellen. Von dort ist die Innenstadt bequem zu Fuß oder per Bus erreichbar.
Bologna – komplette Altstadt ist ZTL
Bologna gehört zu den Städten mit besonders strengen Regelungen. Die gesamte Altstadt ist als ZTL ausgewiesen und durch Kameras überwacht. Nur Anwohner, Lieferdienste, Taxis und registrierte Fahrzeuge dürfen einfahren. Touristen ohne Genehmigung riskieren sofort hohe Bußgelder. Wer in einem Hotel im Zentrum übernachtet, muss sein Kennzeichen rechtzeitig vom Hotel registrieren lassen. Für alle anderen empfiehlt es sich, in den großen Parkhäusern außerhalb zu parken und mit Bus oder zu Fuß in die Innenstadt zu gelangen.
Weitere wichtige ZTLs in Italien
Pisa – rund um den Schiefen Turm
In Pisa gilt eine ZTL in der historischen Altstadt, insbesondere im Bereich rund um die Piazza dei Miracoli mit dem Schiefen Turm. Touristen dürfen diesen Bereich nicht befahren, sondern müssen ihr Auto auf offiziellen Parkplätzen oder Parkhäusern außerhalb der Zone abstellen. Von dort erreicht man die Sehenswürdigkeiten bequem zu Fuß oder mit dem Shuttlebus.
Siena – autofreie Altstadt
Siena hat eine der am strengsten regulierten ZTLs in Italien. Die gesamte Altstadt ist für den motorisierten Verkehr gesperrt, mit Ausnahme von Anwohnern und Lieferdiensten. Besucher werden daher praktisch gezwungen, ihr Auto in den Parkhäusern oder auf den Parkplätzen am Rand der Stadt abzustellen. Besonders während des berühmten Pferderennens „Palio di Siena“ sind die Kontrollen sehr streng.
Verona – ZTL innerhalb der Stadtmauern
In Verona betrifft die ZTL den gesamten Bereich innerhalb der historischen Stadtmauern. Alle Zufahrtsstraßen sind mit Kameras versehen, die Verstöße automatisch erfassen. Hotels im Zentrum können für ihre Gäste eine Ausnahmegenehmigung beantragen, die jedoch nur für An- und Abreise gilt. Wer lediglich die Arena oder andere Sehenswürdigkeiten besichtigen möchte, sollte in einem der großen Parkhäuser am Stadtrand parken.
Neapel – mehrere kleine ZTLs
In Neapel gibt es nicht nur eine große Zone, sondern mehrere kleinere ZTL-Bereiche, die sich über verschiedene Stadtteile verteilen. Besonders im historischen Zentrum und in beliebten Ausgehvierteln gelten Fahrverbote, teilweise auch für Mopeds und Roller. Für Besucher ist es ratsam, außerhalb der Zonen zu parken und auf öffentliche Verkehrsmittel zurückzugreifen – auch, um Diebstahlrisiken zu vermeiden.
Turin – werktags eingeschränkt
In Turin existiert eine ZTL im Stadtzentrum, die jeweils vormittags an Werktagen aktiv ist. Nur Anwohner, Taxis und Lieferverkehr dürfen dann einfahren. Auch hier können Hotels für ihre Gäste eine Ausnahmegenehmigung beantragen, die aber zeitlich und räumlich begrenzt ist. Besucher sollten ihr Auto besser auf Parkplätzen am Rand der Stadt abstellen.
Fazit
ZTL-Zonen gehören zum Autofahren in Italien dazu. Wer sie kennt und meidet, spart Geld und Nerven. Am besten parken Sie außerhalb der Sperrzonen und nutzen öffentliche Verkehrsmittel, um entspannt in die Zentren der Städte zu gelangen. Für Fahrer von Elektroautos gibt es dabei zusätzliche Vorteile, wenn das Kennzeichen im System registriert ist.

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